Sicherheit: Vision Unfallfreies fahren im neuen XC90 möglich?

Sicherheit am Maximum.
(Bild:© Volvo)
Volvo steht seit vielen Jahrzehnten für ein hohes Maß an Sicherheit und hat schon viele innovative Neuheiten auf den Markt gebracht, zuletzt erst mit dem Volvo V40 den ersten Fußgängerairbag der Welt. Doch Volvo wäre nicht Volvo, würde man nicht unermüdlich an weiteren neuen Sicherheitssystemen arbeiten, um ein ganz besonderes Ziel zu erreichen: Im Jahr 2020 sollen Autounfälle der Vergangenheit angehören, da die Technik diese dann vermeiden soll.
Wenn Volvo Ende nächsten Jahres den neuen SUV XC 90 auf den Markt bringt, verbinden die Schweden damit eine Offensive in Sachen Sicherheit und präsentieren eine Reihe neuer Sicherheits- und Assistenzsysteme. Auch im chinesischen Besitz belebt damit Volvo, 1959 weltweiter Pionier mit dem ersten Dreipunktgurt im "P544", die alten schwedischen Tugenden mit neuen Techniken. Hintergrund der Offensive ist die "Vision 2020", der zufolge ab etwa 2020 kein Insasse eines neuen Volvo bei einem Unfall schwere oder gar tödliche Verletzungen erleiden soll.

Aber auch Fußgänger sollen von neuen Sicherheitstechniken profitieren. Eine neue Generation des Notbremsassistenten, optimiert vor allem durch verbesserte Radar- und Kamerasysteme, erkennt auch in der Dunkelheit Risikofaktoren wie lausig beleuchtete Radfahrer oder unvorsichtige Fußgänger. Bei einer Testfahrt mit Standlicht in einem unbeleuchteten Bunkerstollen bremste der Volvo-Versuchsträger zuverlässig und autonom bis zum Stillstand vor einer Versuchspuppe ab. In Deutschland kamen 2011 etwa die Hälfte, in Schweden 58 Prozent aller getöteten Passanten bei Dämmerung oder Dunkelheit ums Leben. Volvo arbeitet zudem an einer Erweiterung dieses Assistenzsystems zur Vorbeugung gegen die stark zunehmenden Wildunfälle. Es wird nach der Einführung in einigen Jahren Elche, Rehe und Wildschweine am Straßenrand erkennen und, falls der Fahrer auf einen entsprechenden Warnton nicht reagiert, durch einen Bremseingriff die Geschwindigkeit des Autos reduzieren. Auf dieses Detail ist der Hersteller aus dem klassischen Land der häufig tödlich verlaufenden Elchunfälle besonders stolz, allerdings bietet erst die geplante neue Pkw-Plattform ab etwa 2016 Platz für den Einbau dieses neuen Assistenten.

Rund 25 Prozent der in der Volvo-Datenbank erfassten Unfälle entstehen durch unbeabsichtigtes Verlassen der Fahrbahn. Die Fahrbahnrand- und Begrenzungs-Erkennung registriert, ob das Auto von der Straße abdriftet und bringt es mit einem Lenkimpuls zurück in die Fahrspur. Neu daran ist, dass das Volvo-System im Zusammenwirken von Kamera und Radareinheit nicht nur Leitplanken, sondern auch nicht markierte Fahrbahnränder erkennt und bei der unbeabsichtigten Annäherung in Lenkung und gegebenenfalls auch Bremssystem eingreift.

Gegen Unfälle im Kolonnen- und Berufsverkehr bieten die Schweden im "XC 90" ab 2014 einen Stauassistenten als Erleichterung zum Mitschwimmen im Strom an. Auf Knopfdruck koppelt sich der Volvo an das vorausfahrende Auto an und folgt diesem mit dessen Geschwindigkeit im Sicherheitsabstand. Ein weiterer Knopfdruck aktiviert zusätzlich das autonome Lenken, und nun bleibt der "XC 90" auch in Kurven "von alleine" am Vordermann dran. Ein Sensor im Lenkradkranz überwacht, ob der Fahrer trotzdem immer mindestens eine Hand am Steuer hat.

Zur Verbesserung der Nutzungsmöglichkeiten in der Kommunikation von Autos untereinander ist Volvo dem "Car-2-Car"-Konsortium beigetreten. Hier geht es um die Standardisierung der Technik in neuen Modellen ab 2016 für den Austausch von Informationen zwischen Fahrzeugen. Künftig sollen Autofahrer beispielsweise Informationen über die "Grüne Welle" der vor ihnen liegenden Ampeln in Städten erhalten, aber auch Warnungen empfangen, wenn sich ein Rettungs- oder Feuerwehrauto von hinten nähert. Bei einer roten Ampel kann das Auto im äußersten Fall auch ohne Zutun des Fahrers anhalten. Pannenfahrzeuge am Straßenrand hinter Kuppen oder Kurven lösen ebenso ein Warnsignal aus wie unfallträchtige Stellen, an denen vorher andere Autos beim Bremsen das ABS aktivierten und dadurch entsprechende Informationsdaten in die "Cloud" absetzten.

Kommentare