Technologie: Volvo testet Sensoren, die den Fahrer überwachen (Volvo Driver State Estimation-sensor)
Volvo Driver State Estimation-Sensor. (Bild:© Volvo) |
Volvo nimmt Sicherheitssysteme unter
die Lupe, die den Fahrerstatus im Fokus haben. Sensoren im
Instrumentenpanel lesen unter anderem die Augen des Fahrers aus, um
sicherzustellen, daß das Auto sicher gefahren wird.
Müdigkeitswarner im Auto, die die
Aufmerksamkeit des Fahrers überwachen sind keine Neuheit. Volvo hat
bereits solch ein System, Driver Alert Control, wie auch zum Beispiel
Mercedes und Lexus. Die meisten Daten basieren heute auf Sensoren,
die Lenkmuster auslesen und die auf einen bestimmten registrierten
Typ an Lenkrad- / Fahrzeugbewegungen reagieren. Außerdem gibt es ein
erweitertes System mit Sensoren und Kameras.
Volvo Driver State Estimation-Sensor. (Bild:© Volvo) |
Volvo Driver State Estimation-Sensor. (Bild:© Volvo) |
Volvo forscht nun an einem System mit
einem Sensor im Instrumentenpanel, in der Nähe des Tachos direkt
vorm Fahrer. Der Sonsor registriert die Blickrichtung des Fahrers, ob
die Augen geöffnet sind und welche Position der Kopf hat und in
welchem Winkel er gehalten wird. Das Sensorsystem kann mit Hilfe der
genannten Parameter den Fahrerstatus berechnen und das Auto und seine
Sicherheitssysteme dem anpassen, um eine sichere Weiterfahrt zu
gewährleisten. Zum Beispiel interagieren die Warnblinkanlage, das
Kollisionswarnsystem und das adaptive Fahrwerk und assistieren,
sobald der Fahrer unaufmerksam wird, zum Beispiel wenn er, oder sie,
müde wird. Das System kann der Fahrer auch wecken.
Wenn das Auto die Unaufmerksamkeit des
Fahrers erkennen kann, bedeutet das, daß die Sicherheitssystem
entsprechend besser angepaßt werden können. So können zum Beispiel
die unterstützenden Systeme des Autos später aktiviert werden, wenn
der Fahrer aufmerksam ist oder eben eher, wenn die Aufmerksamkeit des
Fahrers in eine andere Richtung gelenkt ist, sagt Per Landfors,
Ingenieur bei Volvo Cars und verantwortlich für fahrunterstützende
Funktionen.
Die Sensortechnik, die Volvo testet,
besteht aus Infrarotlicht. Kleine Leuchtdioden beleuchten das Gesicht
und die Augen des Fahrers. Der Fahrer merkt nicht, daß er derart
angeleuchtet wird, da das Licht in Frequenzen strahlt, die das
menschliche Auge nicht wahrnimmt.
Ganz abgesehen von ihrer Funktion als
Sicherheitssystem können die Sensoren auch ein komfortsteigerndes
Detail sein. Da die Sensoren die Augenbewegungen registrieren,
könnten beispielsweise auch die Interiör- und Exteriörbeleuchtungen
angepaßt werden, je nachdem wohin der Fahrer blickt. Außerdem
könnte das System den Fahrer wiedererkennen und dementsprechend
Lenkrad- und Sitzeinstellungen anpassen, sobald der Fahrer sitzt.
Das könnte beispielsweise geschehen,
indem die Sensoren verschiedene Punkte im Gesicht messen und somit
den jeweiligen Fahrer identifizieren können. Gleichzeitig ist es
aber sehr wichtig, darauf hinzuweisen, daß das Fahrzeug keinerlei
Bilder speichert und daß das keine Funktion ist, die den Fahrer
(nachrichtentechnisch) überwacht, sagt Per Landfors.
Das von Volvo „Fahrersensor“
genannte System ist zur Zeit lediglich in einigen Testfahrzeugen
installiert. Außerdem forscht Volvo auch noch an anderen Systemen,
die Müdigkeit oder Unaufmerksamkeit des Fahrers feststellen können.
Geforscht wird unter anderem zusammen mit Chalmers technischer
Hochschule und dem Bus- und Lastwagenhersteller Volvo AB.
Volvo sieht das Driver State
Estimation, was der Sammelbegriff für solche Fahreranalysesysteme
ist, als einen wichtigen Bestandteil von zukünftigen
selbstfahrenden, so genannten autonomen, Fahrzeugen – etwas, woran
Volvo fest glaubt.
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