Interview: Håkan Samuelsson (Volvo VD) im Interview.

Der Volvo Chef ist ein sehr sympatischer Mensch, der weiss was er will. (Bild:©Anders Ylander)
Håkan Samuelsson ist Volvo Chef seit Oktober 2012. Der gebürtige Schwede ist ein erfolgsorientierter Geschäftsmann der absolut Mensch geblieben ist.

Samuelsson kam zu Volvo als direkter Nachfolger von Stefan Jacoby. Er kam zu einer Zeit zu Volvo, als alles dem Untergang geweiht zu sein schien. Nachdem die Aktienmehrheit von Volvo im März 2010 an Geely verkauft wurden, war der Frust in der Bevolkerung noch größer als 1999 bei dem Verkauf an Ford.
Jacoby legte 2012 sein Amt nieder und hinterließ einen Scherbenhaufen von dem, was Ford bis dahin noch nicht klein bekommen hatte.
Volvo war am Tiefpunkt seiner Firmengeschichte angekommen und auch eine Pleite wie bei Saab war nicht auszuschließen. Insgesamt wohl die schlechteste Ausgangssituation, um ein Traditionsunternehmen wieder auf Kurs zu bringen.
Doch Samuelsson nahm die Herausforderung an. Und wie! Schon nach wenigen Tagen seiner Amtsübernahme war so etwas wie frischer Wind in der Zentrale in Göteborg zu spüren. Ein großen Anteil daran hat wohl seine Art. Er ist einfach Mensch geblieben. Er ist ein Chef zum anfassen. Er schenk jedem Mitarbeiter Gehör der zu ihm kommt und hat dabei nicht einmal ein eigenes Büro. Lediglich eine durch eine Glaswand abgetrennte Ecke in einem Großraumbüro nennt er seinen Arbeitsplatz. Er selbst sagt, dass er die Nähe zu seinen Mitarbeitern braucht. " Der Kontakt ist wichtig für das Gelingen des gesamten Projekts." So Samuelsson.
Und nach wenigen Wochen wurde aus dem frischen Wind ein regelrechter Orkan der Aufbruchstimmung. Ein echter Neuanfang für Volvo.
Er kam zu einer Zeit zu Volvo, als die Entwicklung der variablen Plattform und neuer Modelle praktisch in den Kinderschuhen steckten und Volvo unter seiner Leitung auf einem fast weißen Blatt Papier anfangen konnte. Wenige Monate zuvor konnte Volvo neue Leute wie Dr.Ing. Peter Mertens  als Chefentwickler und Thomas Ingenlath als Chefdesigner verpfichten.
Zusammen mit unzähligen Mitarbeitern, die jeden Tag das Beste gaben schafften sie die Wende für Volvo.
Sie setzten alles auf eine Karte und hatten Erfolg.
Für Håkan Samuelsson und sein Team muss es wie ei Befreiungsschlag gewesen sein, als im vergangenen Oktober "Ihr erster Spross- der XC90" der Weltöffentlichkeit vorgestellt werden konnte. Und das mit duchschlagenden Erfolg!
Nun einige Monate später gab der medienscheue Manager ein Interview gegenüber der Branchenzeitung Automotive News.
Dort wurde er gefragt, wie er die deutschen Hersteller auf Distanz halten will ?
Samuelsson schmunzelte und meinte: " Mit Einfachheit! Ich sage nur 55,37 und 8." Der Reporter schute etwas verdutzt. " Sie haben schon richtig gehört, diese Zahlen stehen für die Anzahl von Bedienknöpfen bei BMW, Audi und Mercedes.
Wir gehen da unseren eigenen einfachen und intuitiven Weg. Denn die Zahl 8 ist die Anzahl der Bedienknöpfe im neuen XC90.
Niemand möchte heutzutage unzählige Knöpfe in dunklen Ecken des Fahrzeug bedien zu müssen. Wir wollen auch nicht die deutschen Hersteller schlagen oder so. Wir gehen konsequent unseren eigenen Weg. Denn wer möchte schon eine Kopie kaufen? Und davon gibt es auf dem Markt schon reichlich"
 Noch 2015 möchte Volvo unter der Leitung von Samuelsson die Traumgrenze von 500 000 Fahrzeugen pro Jahrerreichen.
Und bestimmt gelingt ihn das.




 

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