Immer bescheiden, immer höflich, korrekt und willensstark. So beschreiben ihn Volvo-Mitarbeiter, die ihn persönlich kennen lernen durften. So hatte er nicht einmal ein eigenes Büro bei Volvo. Das lehnte er ab. Er hatte einen Platz ,wie heute auch Håkan Samuelsson, in einem Großraumbüro. Lediglich eine Glaswand kann bei wichtigen Gesprächen eine Abgrenzung bieten. Auch andere 'Starallüren' waren dem Schweden fremd. Weder einen Chauffeur noch andere Sonderbehandlungen wollte er jemals in Anspruch nehmen. Umso erstaunlicher sind die Aussagen, die Gyllenhammar vor wenigen Tagen in einem Interview äusserte. Gegenüber der schwedischen DI-Dagens Industrie geht Gyllenhammar mit seinen Nachfolgern hart ins Gericht.
" Man hat Volvo komplett zerstört seit ich gegangen bin!"
" Es wurde Skandinaviens größtes Unternehmen mit rasender Geschwindikeit demontiert! Dabei waren sowohl die Automobilsparte als auch der Bereich der schweren Nutzfahrzeuge profitabel!"
Der heute 81 Jahre alte Göteborger kann bis heute nicht verstehen, wie man die schwedischen Kronjuwelen an einen Konzern wie Ford verscherbeln konnte.
Und wie wir alle wissen, brachte Ford das schwedische Vorzeigeunternehmen innerhalb von wenigen Jahren an den Rand des Ruin. Die letzte Rettung war ebenfalls ein Großkonzern. Geely, zu dem Volvo heute gehört, bewahrte Volvo vor dem Schicksal, welches Saab ereilte. Auch dieses Unternehmen wurde von einem Großkonzern (GM) völlig zerstört.
Doch auch versöhnliche Worte findet Gyllenhammar. " Die aktuelle Entwicklung gibt Anlass zur Hoffnung."
Insgeheim wünscht sich Gyllenhammar eine Wiedervereinigung der einzelnen Volvo-Sparten zu einem schwedischen Unternehmen!
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